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Die Lage in der deutschen Autoindustrie ist weiterhin schwierig. Hersteller kämpfen mit steigenden Energiekosten, Rohstoffknappheit und steigenden Preisen. Laut Audi-Vorstand Hildegard Wortmann steht die Existenz des Unternehmens auf dem Spiel.
Die deutsche Autoindustrie hat unter der Corona-Epidemie sehr gelitten und scheint sich nur schwer von der aktuellen Krise zu erholen. Wie Handelsblatt Er berichtete auch, dass die Autoverkäufe im September und Oktober wieder gestiegen seien, aber das sei noch weit vom Trend entfernt. Tatsächlich kürzen die Hersteller derzeit ihre Retouren deutlich, was auf einen Mangel an Nachschub zurückzuführen ist. Immer wieder stoppten während der Pandemie die Fließbänder, auch die Audi-Arbeiter in Neckarsulm wurden kurzzeitig zurückgeschickt.
Vorstandsmitglied Hildegard Wortmann: „Es besteht eine 50-prozentige Chance, dass es Audi in zehn Jahren noch gibt.“
Die schwierige Situation betrifft auch den Audi-Konzern und damit wichtige Arbeitgeber im Raum Heilbronn/Neckarsulm. Vorstandsmitglied Hildegard Wortmann greift zu harten Worten. Im Podcast „Head Talks“ von WirtschaftsWoche erklärt er über den Auftritt auf einer Fachtagung im Jahr 2020. Damals überraschte er die Anwesenden mit einer besorgniserregenden Prognose: „Es besteht eine 50-prozentige Chance, dass es Audi in zehn Jahren noch gibt“, sagte er damals.

Obwohl er heute die Geschichte wiederholt, macht Hildegard Wortmann im Podcast weiter. Stellt sich die Frage: Steht Audi vor dem Kollaps? Davon würden viele Arbeitnehmer betroffen sein, schließlich arbeiten 2,2 Millionen Menschen in Deutschland in dieser Branche.
Die Zukunft von Audi unter die Lupe genommen: „The need for change“
Die deutschen Autohersteller stehen vor einem ernsthaften Problem. Neben dringenden Forderungen nach Klimaneutralität durch E-Mobilität erschweren hohe Energiepreise, Chipknappheit und Inflation das Geschäft. Auch Audi spürt die Auswirkungen. „Beim Umsatzwachstum sehen wir die ersten Wolken aufziehen“, erklärt Hildegard Wortmann WirtschaftsWoche.
In Westeuropa gebe es laut Wortmann „volle Bücher mit 1,9 Millionen Fahrzeugen im Auftragsbuch“. Aber: Gleichzeitig gingen die Bestellungen für die Region VW Westeuropa um 15 Prozent zurück. Angesichts dieser Probleme müsse sich Audi schnell ändern, so ein Audi-Vorstand, „sonst sind wir weg“. Er spricht von „der Notwendigkeit, sich zu ändern“.
Unter Audi-Führungskräften herrscht Aufruhr: Audi-Chef Duesmann war kürzlich von seiner Meinung zu Tempolimits überrascht worden.