Benedikt XVI.: Verstorbener Papst Benedikt XVI. im Petersdom aufgebahrt

Weltgeschehen Vatikan

Der verstorbene Papst Benedikt XVI. wurde im Petersdom beigesetzt

Benedikts sterbliche Überreste werden in den Petersdom überführt

Nach dem Tod von Papst Benedikt XVI. wurden seine sterblichen Überreste aus dem Kloster Mater Ecclesiae in den Petersdom überführt. Hier können sich dann die Gläubigen von ihm verabschieden.

Die Welt nimmt Abschied vom emeritierten Papst: Nach dem Tod von Benedikt XVI. wurde sein Leichnam im Petersdom der Öffentlichkeit ausgestellt. Ab 9 Uhr können sich Gläubige in die Trauerreihe einreihen.

ZZwei Tage nach dem Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. wird sein Leichnam an diesem Montag im Petersdom in Rom beigesetzt. Ab 9 Uhr können die Menschen Schlange stehen, um sich von dem ehemaligen Oberhaupt der katholischen Kirche zu verabschieden.

Der gebürtige Bayer starb am Samstag im Alter von 95 Jahren in seiner Residenz im Vatikan und wurde anschließend in der Hauskapelle des Klosters Mater Ecclesiae beigesetzt – in roter päpstlicher Kleidung und mit einem Rosenkranz in den Händen.

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist gestorben – hingelegt

Zwei Jugendliche mit deutscher Flagge spazieren morgens auf dem Petersplatz vor dem Petersdom, wo der Leichnam des verstorbenen Benedikt XVI besichtigt werden kann

Quelle: dpa/Michael Kappeler

Am Montag wird er vom Kloster zur Kathedrale in eine Zelle gebracht, wo ein privates Gebet geplant ist, bevor die Türen geöffnet werden. Am Donnerstag will Benedikts Nachfolger, Papst Franziskus, eine Trauerfeier auf dem Platz von St. Zehntausende Besucher werden erwartet. Anschließend wurde Benedikt XVI. in der Krypta des Petersdoms beigesetzt – angeblich das Grabmal, das einst die sterblichen Überreste von Johannes Paul II. beherbergte, bis sie nach seiner Heiligsprechung an einen anderen Ort in der Basilika verlegt wurden.

Während der Neujahrs- und Neujahrsfeier würdigte Papst Franziskus seinen Vorgänger als „treuen Diener“ der Kirche. Am vergangenen Mittwoch rief Franziskus bei einer Generalaudienz im Audienzsaal des Vatikans zum Gebet für den schwer erkrankten emeritierten Papst auf – und machte damit vor allem auf seinen schlechten Gesundheitszustand aufmerksam.

Wie sich später herausstellte, erhielt Benedikt am 28. Dezember die Krankensalbung – allgemein bekannt als die letzte Salbung. Nach Angaben des Vatikans war sein Zustand danach besorgniserregend, aber stabil. Er starb schließlich an Silvester, was weltweit große Anteilnahme hervorrief. Seine letzten Worte sollen “Herr, ich liebe dich” gewesen sein, wie Vatikansprecher Matteo Bruni und das Vatikan-Medienportal “Vatican News” später berichteten.

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Nicht lange nach Benedikts Tod kam Franziskus als erster in seine Residenz und betete für seinen leblosen Körper. Kardinäle und andere Kirchenvertreter kamen später, um sich von dem ehemaligen Leiter der Kongregation für die Glaubenslehre zu verabschieden. In den letzten Jahren, seit seinem freiwilligen Rücktritt im Jahr 2013, dem ersten päpstlichen Rücktritt seit mehr als 700 Jahren, lebte Benedikt sehr ruhig in einem Kloster in den Vatikanischen Gärten, wo er von seinem Privatsekretär Georg Gänswein betreut wurde.

Der Umgang zwischen Benedikt und seinem Nachfolger galt als respektvoll, wenn auch nicht einfach. Joseph Ratzinger, wie er mit bürgerlichem Namen hieß, wurde in Oberbayern geboren und am 19. April 2005 als Nachfolger von Johannes Paul II. zum Papst gewählt. Er war der erste deutsche Papst seit über 480 Jahren. Geistliche und Politiker lobten ihn nach seinem Tod als klugen Theologen. Kritiker kritisierten jedoch die konservative Ausrichtung, die er als Kirchenoberhaupt einschlug – eine Parallele zu seinem polnischen Vorgänger Johannes Paul II.

Kritik an der Missbrauchsmeldung

Benedikt XVI. widersetzte sich der Modernisierung der Kirche, was ihm viel Kritik einbrachte. Seine Amtszeit wurde von einem Missbrauchsskandal überschattet, der die katholische Kirche in eine tiefe Krise stürzte. Auch nach seinem Rücktritt holten ihn seine Vergangenheit und der Umgang mit Missbrauchsfällen wieder ein.

Ein vom Erzbistum München in Auftrag gegebenes Missbrauchsgutachten warf ihm während seiner Amtszeit als Erzbischof von München und Freising Anfang 2022 Fehlverhalten in vier Fällen vor. Kurz nach Veröffentlichung des Berichts musste Benedikt die Aussage nachträglich durch seinen Privatsekretär Gänswein korrigieren.

Es war Benedikt, der noch während Kardinal Ratzingers Amtszeit als Präfekt der einflussreichen Glaubenskongregation die Weichen für die Verfolgung von Missbrauch in der Kirche stellte. Seine mehr als 20-jährige Tätigkeit in der überaus wichtigen vatikanischen Autorität war aber auch geprägt von einer strikten Haltung gegenüber Themen wie Verhütung, Schwangerschaftsabbruch und Zölibat, die viele Gläubige vor allem in Europa ablehnten. In anderen Teilen der katholischen Weltkirche, zum Beispiel in den Ländern Afrikas und Lateinamerikas, fand seine Linie breite Unterstützung.

„Zum ersten Mal in der Geschichte der katholischen Kirche hat ein Papst einen anderen Papst begraben“

Nach dem Tod von Papst Benedikt XVI. laufen die Vorbereitungen für die Beerdigung. Der gebürtige Bayer wurde im Petersdom beigesetzt. Täglich können sich bis zu 35.000 Gläubige vom Petersdom verabschieden. Alina Quast berichtet vom Petersplatz über den Verlauf der kommenden Tage.

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