
Aktualisiert am 12.01.2022 07:02
- Schauspieler Bjarne Mädel ist auch in der zweiten Staffel von Jan Georg Schüttes satirische Stegreifserie „Kranitz – Erstattung bei Trennung“ zu sehen.
- Er schlüpft in seine Rolle als Mitverbrecher Manni, der mit Hilfe seines Therapeuten Klaus Kranitz zu sich selbst finden will.
- Im Interview gibt er einen Einblick in die hohe Kunst der Improvisation.
Schauspieler
Mädel nimmt seine Rolle als krimineller Kumpel von Manni wieder auf, der mit Hilfe des unorthodoxen Therapeuten Klaus Kranitz (Schütte) versucht, sich selbst zu finden. Ab Mittwoch (30. November, mittwochs, 22:30/22:45) werden vier neue Folgen der zweiten Staffel des NDR ausgestrahlt.
Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht Bjarne Mädel über die hohe Kunst der Improvisation, bei der Schauspielerinnen und Schauspieler vorab nur Rollenprofile erhalten, jedoch ohne ausgearbeitete Sätze und Dialoge.
Was halten Sie privat von Paartherapeuten?
Bjarnes Freundin: Professionelle Hilfe von außen halte ich für sehr sinnvoll. Wenn Sie zu zweit oder alleine in einer Situation stecken, die Sie unglücklich macht und aus der Sie nicht mehr herauskommen, kann ein guter Therapeut die richtigen Fragen stellen, um die Spannungen und Knoten in Ihrer Beziehung oder im eigenen Kopf zu lösen.
Haben Sie sich persönlich schon einmal mit dieser Berufsgruppe auseinandergesetzt?
Erst als Mitspieler im Film „Wellness für Paare“ und dort stellte der Therapeut, gespielt von Jörg Pannenbäcker, äußerst präzise Fragen, die in unserem Spiel für die entsprechende Emotionalität sorgten.
Was macht für Sie die Magie der Improvisation aus?
Es ist für mich jetzt ein glücklicher Prozess, dass, wie schon bei den Dreharbeiten zu „Kranitz“, in den Szenen mit Aleksandar Jovanovic, Jan Georg Schütte und mir ein Rhythmus entsteht, den ich inhaltlich in der Moderne auch „Flow“ nenne Deutsch würde bedeuten. Du erzählst die Geschichte und die Antwort zusammen und zwingst dich zu aufeinanderfolgenden oder einzelnen Sätzen, die sich so aufbauen und verflechten, dass sich der Moment organisch und leicht anfühlt.
Ihr tretet gemeinsam aufs Eis und rutscht dann gemeinsam hellwach und glücklich in eine Richtung. Das „Magische“ ist dann, dass alles zusammenpasst und man es gleichzeitig beim Entwickeln und Erfinden spürt. Du bist im besten Sinne des Wortes: in diesem Moment, hier und jetzt.
Kannst du Improvisation üben?
Ja. Es gibt bestimmte Regeln, die befolgt werden müssen, um gemeinsam voranzukommen.
Was zeichnet gute Improvisatoren aus?
Dass er die Regeln kennt. Erstens denken Künstler voraus, zweitens denken sie nicht nur an sich selbst, sondern liefern auch Vorlagen, nach denen ihre Kollegen etwas machen können. Es macht mir großen Spaß. Geben und Empfangen von Spielvorlagen. Improvisation in der Schauspielerei ist für mich vergleichbar mit Fußball. Es ist ein Mannschaftssport. Natürlich kann man auch einen Monolog improvisieren, aber ich finde den Doppelpass spannender.
Sie haben den improvisierten “Crime Scene: Band” gespielt und vielleicht auch die Diskussion um improvisierte “Crime Scenes” in Ludwigshafen gehört. Letzteres lief überhaupt nicht gut. Was halten Sie als Spezialist von Kritik?
Ich habe weder die Diskussionen gehört noch die Videos gesehen. Mit unserem improvisierten „Tatort:Team“ sind wir ganz klar an unsere Grenzen gestoßen. Ich glaube nicht, dass sich das Krimi-Genre – vor allem mit den vorhandenen Ermittlungsfiguren aus anderen Formaten – nicht für Gruppenimprovisation eignet. Man brauchte wirklich ein Team, das über die Jahre gut zusammengearbeitet hat, und „Team“ war das nicht.
Was können Ihre Fans als nächstes erwarten?
Bis zu den nächsten Vorstellungsgesprächen. Und das Hörbuch „Ich bin von nebenan – Monologe für Zuhause“ von Ingrid Lausund, das ich zusammen mit Speak Low produziert und mit unglaublich tollen Kollegen wie Matthias Brandt, Lina Beckmann, Bastian Pastewka und Fritzi Haberlandt aufgenommen habe. Außerdem mache ich gerade meinen zweiten Film, Sörensen, auf den ich sehr gespannt bin.
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Nur nicht glücklich sein – sonst passiert ein Unfall! Davon ist Jakob Otto (Bjarne Mädel) seit dem Tod seiner Eltern überzeugt. Deshalb macht er sich in “Bub” seinen Alltag so miserabel wie möglich, um Schlimmeres zu verhindern. Bis sie sich verliebt. Netflix zeigt ab dem 3. August den grotesken Film „Fairy Tale“, der auch ein Prequel zur Erfolgsserie „How to sell drugs online (fast)“ ist. Vorschaubild: Imago ©AFP