Bochum-Boss Patrick Fabian: »Mein Gedanken-Karussell läuft auch nachts | Sport

Patrick Fabian (35) war 134 Tage lang Sportdirektor des VfL Bochum. Im Interview mit BILD spricht er über turbulente Zeiten, psychische Gesundheit und Max Cruise…

BILD: Können Sie noch einmal zusammenfassen, was in dieser kurzen Zeit seit Ihrem Amtsantritt passiert ist?

Fabian: „Es begann mit großem Tamtam: Trainerwechsel, Umstrukturierung des Jugendbereichs und Neuordnung der Sportleitung, dann Mitgliederversammlung. Jetzt die Transferphase. Eigentlich hatte ich noch keinen freien Tag” (lacht)

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BILD: Wie lautet Ihr persönliches Zwischenfazit?

Fabian: „Ich habe viel gelernt: zum Beispiel, wie Menschen unter Druck agieren oder wie ich selbst damit umgehe. In manchen Situationen muss ich entspannter sein und mehr Geduld an den Tag legen. Es hat keinen Sinn, die Dinge schwarz zu sehen, wenn man es nicht muss.“

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BILD: Zum Beispiel?

Fabian: „Die Pläne werden nicht funktionieren. Etwa der Transfer eines Spielers oder jetzt die Verpflichtung von Marko Letov als Technischer Direktor. Ich bin von Natur aus ungeduldig, was der Arbeit nicht schadet, aber auf lange Sicht ist es für Sie. Mein Gedankenkarussell läuft dann und bleibt auch nachts nicht stehen.”

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BILD: Denken Sie an psychische Gesundheit?

Fabian: „Jeder kennt Situationen, die einen mental an seine Grenzen bringen. Sie müssen bestimmte Muster annehmen, um Ihrem Geist eine Pause zu gönnen. Manchmal reicht es, nur drei Minuten lang aus dem Fenster auf einen Baum zu schauen – Kleinigkeiten.”

BILD: Sie sind mit 35 Jahren der jüngste Manager der Bundesliga. Macht es Sie stolz?

Fabian: „Das ist eine andere Sache, die ich noch lernen muss: manchmal glücklich zu sein. Ich bin jemand, der sich nicht so sehr darauf konzentriert, was gut läuft, sondern darauf, was noch verbessert werden kann. Dafür vergeht das Leben viel zu schnell.”

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BILD: Viele Bochumer-Fans waren skeptisch, was Ihr Alter angeht…

Fabian: „Was auch in Ordnung ist. Aber ich bin niemand, der etwas tut, um es anderen zu beweisen. Es gibt heute viele Meinungen, aber sie beeinflussen meine Arbeit nicht.”

BILD: Max Kruse war für Sie kurzzeitig ein Problem. Warum hast du es nicht bekommen?

Fabian: „Sein Profil gab es einfach nicht her. Mit Steger und Förster haben wir die Stelle gut besetzt. Und es gibt keinen zweiten Peak in unserem System.”

Patrick Fabian (rechts) mit dem neuen CTO Marc Lettau

Patrick Fabian (rechts) mit dem neuen CTO Mark Lettau

Foto: VfL Bochum

BILD: Viele im Verein sprechen von Union Berlin als Vorbild. Tun sie es auch?

Fabian: „Wir können uns durchaus anschauen, wie Union so gut geworden ist. Sie haben eine ganz eigene Spielweise: Union steht in der Abwehr kompakt und wechselt schnell. Als Team verteidigen sie mit großer Intensität und gewinnen knapp. Sie haben auf ihre Weise einen Wiedererkennungswert und nehmen sukzessive zu. Letzteres ist auch unser Ziel.“

BILD: Aber auch der Abstieg ist möglich. Wird es einen Neustart mit jüngeren Spielern geben?

Fabian: „Wir müssen die Mannschaft verjüngen – egal in welcher Liga. Aber auch gegen die älteste Mannschaft der Bundesliga (31,5 Jahre, Anm. d. Red.) haben wir Spiele gewonnen. Qualität hängt nicht vom Alter ab. Im Falle eines Abstiegs werden wir auf diejenigen achten, die bereit sind, unseren Weg zu gehen und ihn mitzugestalten.”

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