
Gedrückte Stimmung, gedämpfte Freude: DFB-Pokalsieger RB Leipzig hat an einem trüben Abend die nächste Hürde auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung genommen. Die Sachsen gewannen am Mittwochabend ein von einem medizinischen Notfall getrübtes Achtelfinale gegen den schwachen Bundesliga-Konkurrenten TSG Hoffenheim mit 3:1 (2:0) und benötigen noch zwei Siege, um das vierte Finale in den letzten fünf Jahren zu erreichen.
Gleichzeitig setzte RB seine beeindruckende Serie fort, wobei die Mannschaft von Trainer Mark Rose seit 17 Pflichtspielen ungeschlagen war. Die TSG sucht weiter nach dem ersten Pflichtspielsieg seit Oktober. Emil Forsberg (Platz 8) und Konrad Laimer (Platz 41) sorgten vor der Pause für eine komfortable Führung im 1/8-Finale der Champions League. Kasper Dolberg (77.) verkürzte die Führung und erhöhte in der Schlussphase kurzzeitig die Spannung – bis Timo Werner (84.) ins Leipziger Tor traf. Hoffenheims Stanley N’Soky (86.) sah kurz vor Schluss die Gelb-Roten.
Kurzer Applaus nach den Toren durchbrach die sonst auf den Rängen vorherrschende Stille. Aufgrund des medizinischen Notfalls schränkten RB-Anhänger ihre Unterstützung ein. Vor dem Spiel musste ein Mann am Eingang des Stadions wiederbelebt werden. Der Mann wurde am Mittwochabend in ein Krankenhaus gebracht, weitere Details zunächst unklar.
Rose drehte sich heftig, darunter der Norweger Arjen Nyland im Tor für Janis Blasvich. Christopher Nkunku und Dani Olma waren länger unterwegs. Bei der TSG saß Thomas Delaney zunächst auf der Bank. Auf dem Platz ließ „Leipzig“ zunächst keinen Zweifel an den eigenen Ambitionen. Roses Team kam mit viel Selbstvertrauen und offensivem Drive aus der Kabine. RB schaltete nach Ballspiel schnell um, blieb im Passspiel aber zu ungenau. Besser machte es Forsberg, der aus rund 20 Metern in Führung ging.
Die Stimmung beeinflusste das Spiel beider Mannschaften. Sowohl Leipzig als auch Hoffenheim erlitten viele Unkonzentriertheiten und Fehler, selten drang eine Mannschaft gefährlich ins letzte Drittel des Gegners vor. Andre Silva verfehlte in einem der wenigen freundlichen Akte die scharfe Hereingabe von Marcel Halstenberg nur knapp. Kurz vor dem Seitenwechsel fand Leipzig neuen Schwung. Lange Diagonalbälle auf Halstenberg erwiesen sich als bewährtes Mittel, Leipzig landete mehrfach im Strafraum.
Laimer, der angeblich zum FC Bayern München wechseln soll, hat sich verstärkt. Mehr Chancen hatten Silva (43.) und Timo Werner (44.). Auch nach der Pause schien “Leipzig” auf Kurs zu sein. Die TSG ließ sich im Angriff wenig einfallen, auch die Einwechslung von Delaney hatte zunächst nicht die gewünschte Wirkung. RB beherrschte das Geschehen in einer immer schwächer werdenden Begegnung, war aber oft schlampig und nutzte die spielerischen Exzesse kaum. Es revanchierte sich, als die TSG durch Dolberg ging und eine Verschnaufpause einlegte. In den letzten Minuten versuchte Hoffenheim, den Druck zu erhöhen. Etwas lauter jubelten die „Leipziger“-Fans ihrer Mannschaft zu.