
Seit Monaten plädiert Brüssel für höhere Gaspreise für niedrigere Preise. Kurz vor einem Sondertreffen der EU-Energieminister trifft die Kommission eine wichtige Entscheidung.
Nach mehrmonatigen Verhandlungen hat sich die Europäische Kommission auf einen festen Gaspreis in Europa geeinigt. Aus bestimmten Gründen wird es einen Monat im Voraus einen höheren Gaspreis an der TTF-Verkaufsstelle geben.
„Es ist ein letztes Mittel, um hohe Preise, die nicht dem globalen Trend entsprechen, zu vermeiden und gegebenenfalls zu bewältigen“, sagte EU-Energiekommissar Simson am Dienstag in Straßburg. Die EU-Länder müssen dem Vorschlag noch zustimmen. Die Regierung lehnt solche Gaspreise ab, aber viele andere EU-Länder bestehen darauf.
Nur für ältere Kunden
Anders als die Gaspreisobergrenze der Bundesregierung gilt die Obergrenze für Großkunden, die bei TTF einkaufen, und nicht für Endverbraucher. Die Deckelung käme erst dann zum Tragen, wenn der Preis des im Folgemonat zu liefernden Gases zwei Wochen lang 275 Euro pro Megawattstunde übersteige und gleichzeitig 58 Euro über dem Preis für Erdgas (LNG) auf dem internationalen Markt liege. Bestellungen, die diesen Preis überschreiten, werden nicht mehr angenommen. Dieses Verfahren gilt ab Januar für ein Jahr. Um die bestehenden Einschränkungen zu umgehen, muss der Wert des Wertes ständig überprüft werden und kann jederzeit entfernt werden.
Der Ursprung dieser Idee ist der starke Anstieg der Gaspreise aufgrund der großen Verknappung von russischem Öl. Der aktuelle Ölpreis an der TTF erreichte im August einen Preis von etwa 350 Euro pro Megawattstunde. Seitdem ist er kontinuierlich auf rund 116 Euro pro Megawattstunde gesunken – immer noch mehr als im Vorjahr.
Die Maschine könnte laut Kommission die gleiche Preiserhöhung wie im August haben und damit die Märkte beruhigen, denn die meisten Kaufverträge in Europa seien an den Preis von TTF gekoppelt. Der Cap ist also nicht ewig ein Preissenkungsinstrument.
Dem Vorschlag zufolge kann Gas außerhalb der TTF weiterhin frei verkauft werden, und der sogenannte Gaspreis wird nicht beeinflusst. Auf demselben Markt kaufen und verkaufen Verkäufer ihre Menge für einen kurzen Zeitraum, beispielsweise um sich am nächsten Tag abzusichern. Auch die EU-Kommission erwägt, das Gaseinsparziel der EU zu legalisieren. Dadurch soll verhindert werden, dass der Gasverbrauch steigt.
Werden die EU-Länder zustimmen?
Ob die EU-Staaten den Vorschlag annehmen werden, ist jedoch unklar. „Die Gefahr ist groß, dass dieser Vorschlag den Konflikt zwischen den Mitgliedsstaaten nicht löst und die zusätzliche Zeit verloren geht“, sagte der Europaabgeordnete Rasmus Andresen (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur.
Die meisten EU-Länder unterstützen einen höheren TTF-Preis – Italien, Polen, Belgien und Griechenland sind besonders hartnäckig. Der Vorschlag der Kommission wird sie jedoch nicht weit bringen, da die Preisbedingungen streng sind. Zum Beispiel sagte Andresen, dass die Maschine nicht im August auf den Markt gebracht worden wäre, wenn sie bereits vorhanden gewesen wäre, da der Preis keine zwei Wochen gedauert hätte.
Deutschland, die Niederlande und einige andere Länder sind preislich skeptisch und befürchten Probleme mit der Warensicherheit. Die Regierung muss damit rechnen, dass das Verfahren so entschieden wird, dass es nicht angewendet werden darf.
Am Donnerstag treffen sich die Energieminister
Laut dem Energieexperten Lion Hirth von der Hertie School in Berlin kann der hohe Preis dazu führen, dass Händler das Handelsgebiet außerhalb des TTF wechseln und beispielsweise bilaterale Abkommen abschließen. “Ich weiß nicht, ob es noch einen einzigen Anbieter auf dem Markt geben wird.” Händler hätten möglicherweise auch die Möglichkeit, ihr Gas nicht zu einem niedrigeren Preis zu verkaufen, sagte Hirth der dpa. „Auch ohne einen Schritt glaube ich, dass es eine Chance gibt, dass der Markt vollständig austrocknet.“
Auch die Energiebörse EEX warnte vor dem Ölpreis. Dies bedrohe die Finanzstabilität und -sicherheit, hieß es in einer Erklärung. Vor der Verwendung einer Kostenschätzung muss eine Risikobewertung durchgeführt werden.
Die EU-Energieminister treffen sich am Donnerstag, um erstmals über die Entscheidung der Kommission zu beraten. Thema dürften auch die bereits erlassenen Notstandsregeln für den gemeinsamen Einkauf von Erdgas und die schnelle Zulassung etwa von Solarpanels sein. Dieser wird deutlich unter dem Erdgaspreis eingeschätzt. (dpa)