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In der EU sind jetzt mehr Insekten als Lebensmittel erlaubt. In naher Zukunft werden Grillen und Käfer in den meisten Lebensmitteln erlaubt sein.
MÜNCHEN – Können Sie sich vorstellen, schon bald Heimchen oder Kornschimmelkäfer zu Hause zu essen? Viele Menschen werden sich wahrscheinlich dagegen wehren, da Insekten in Lebensmitteln ekelhaft sind. Trotzdem werden wir diese tierischen Produkte in Zukunft mit Brot, Nudeln oder sogar Schokolade essen. Grund dafür ist die neue EU-Verordnung.

Die EU-Kommission hat jetzt mehrere neue Lebensmittelanträge für Proteinersatzstoffe genehmigt. Fazit: Gemäß der „Durchführungsverordnung (EU) 2023/5“ der Kommission dürfen ausgewählte Unternehmen zunächst für fünf Jahre bestimmte neue Produkte auf den Markt bringen. Dazu gehören die Heimchen und der Kornschimmelkäfer. Diese Verordnung tritt am 24. Januar in Kraft.
Grillen und Käfer sind künftig in vielen Lebensmitteln zu finden
So hat die Firma CricketOne Co. GmbH. Teilweise entfettetes Pulver von Heimchen zum Futter hinzufügen Lebensmittelverband Deutschland. Etwa:
- Bäckereiprodukte
- Getränke wie Bier
- Cracker und Grissini
- Müsliriegel
- Nudeln (trocken)
- Gewürze
- Kartoffelprodukte
- Hülsenfrüchte
- Fleischersatz
- Suppen und Suppenkonzentrate oder -pulver
- Snacks auf Maismehlbasis
- Schokoladenprodukte
- Nüsse und Ölsaaten
Ebenso darf Ynsect NL BV Lebensmittel mitnehmen Getreideschimmelkäferlarven in gefrorener, pastöser, getrockneter und pulverisierter Form zugeben. Wie heidelberg24.de berichtet, kann es auch zu einer Vielzahl von Lebensmitteln hinzugefügt werden.
Die Menge ist begrenzt, zum Beispiel darf ein Fleischersatzprodukt fünf Prozent Insekten enthalten. Optisch unterscheidet sich das Futter nicht von regulären Produkten. Sie müssen auch nicht eindeutig gekennzeichnet sein. Ob ein Produkt Heimchen oder Getreideschimmelkäfer enthält, können Sie auf der Zutatenliste ablesen.
Insekten gelten als wichtige Proteinquelle
Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass beide essbaren Insekten bei Menschen, die auf Krebstiere und daraus hergestellte Produkte allergisch reagieren, allergische Reaktionen auslösen können.
Nicht selten werden immer mehr Insekten als Nahrung akzeptiert. Mehlwürmer und Heuschrecken hat die EU bereits 2021 zugelassen. Und das aus gutem Grund: In vielen Ländern der Erde schätzen die Menschen Insekten als Proteinquelle.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation gibt es etwa 2.000 essbare Würmer und Insekten. Sie spielen eine immer wichtigere Rolle bei der Deckung des Proteinbedarfs der Weltbevölkerung. Ein Ehepaar aus Deutschland hat den Insektenburger bereits 2016 angeboten. (MD)