
Stand: 24.11.2022 20:20 Uhr
Nach einem Güterzugunglück bei Leiferde (Kreis Gifhorn) wird der Verkehr auf der Strecke Hannover-Berlin bis Mitte Dezember stark eingeschränkt. Jetzt laufen die Rettungsarbeiten gut.
Fahrgäste sollten sich laut einer Mitteilung der Deutschen Bahn bis zum 16. Dezember auf lange Fahrtzeiten und Umleitungen einstellen. Zuletzt hofften die Bahnen, die Strecke bis zum 27. November freigeben zu können. Spezialeinheiten der Feuerwehr seien nun damit beschäftigt, “in einem aufwendigen Einsatz das Propangas aus vier umgestürzten Kesselwagen zu entfernen und den Rest kontrolliert zu verbrennen”, hieß es in der Mitteilung. “Niedrige Außentemperaturen erschweren diesen Job zusätzlich.” Erst wenn die Feuerwehr die Unfallstelle geräumt hat, beginnt die Bahn mit dem Abbau der Kesselwagen und der Instandsetzung der Oberleitungen und Schienen.
Aus zwei Kesselwagen explodierte Propangas
Zwei der vier havarierten Kesselwagen hat die Feuerwehr inzwischen mit Stickstoff befüllt – weil damit auch Propangasreste aus den Tanks gespült werden. Bei den beiden anderen am Unfall beteiligten Waggons brennen die Einsatzkräfte derzeit mit Gas. Es kann bis Ende der Woche dauern. Der Prozess ist komplex: Eine Maschine namens Hotmobil produziert große Mengen heißes Wasser und verteilt es über ein Düsenrohr auf die Waggons. Zunächst verdampft das Flüssiggas schnell, dehnt sich aus und wird unter Druck aus dem Kessel gepresst, erklärt der örtliche Brandmeister. Man sei laut Schaffhauser mit 20 Einsatzkräften in Zwölf-Stunden-Schichten am Unfallort.
Pro Bahn kritisierte die Informationspolitik der DB
Unterdessen hat der Fahrgastverband Pro Bahn die Informationen der Deutschen Bahn für Fahrgäste kritisiert. Den Fahrgästen sei die lange Fahrtzeit nicht bewusst, hieß es. Ausweichhaltestellen und Ausweichhaltestellen sind für viele Züge gekennzeichnet. Die daraus resultierende Verspätung sei nicht überall für die Fahrgäste sichtbar – oder die Fahrzeiten seien „deutlich zu optimistisch“. Die Fahrgäste werden daher nur über Zugverspätungen informiert und lassen Unsicherheit über die Verfügbarkeit von Verbindungen.
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Umleitung verursacht Verzögerung
Mehrere Fernzüge wurden inzwischen umgeleitet. Folglich gibt es alternative Haltestellen in Uelzen, Salzwedel oder Stendal (Sachsen-Anhalt). Es kommt zu Verspätungen und Ausfällen. So belastet beispielsweise die Umleitung über Uelzen die Strecke Hamburg-München über Hannover zusätzlich. Fahrgäste müssen sich vorher anmelden Um über ihre Kontakte zu informieren, D.P. Pro Bahn bat die DB, zusätzliche Quellen für Fahrgastinformationen bereitzustellen.
Gebuchte Tickets können flexibel genutzt werden
Die DB weist darauf hin, dass alle Fahrgäste Langstreckentickets vom 18. November bis 16. Dezember 2022 und inklusive sieben Tage nach der Störung flexibel nutzen können. Sitzplatzreservierungen können laut DB kostenfrei storniert werden.
Auch der Nahverkehr ist von der Verspätung betroffen
Neben dem Fernverkehr betrifft das Zugunglück bei Gifhorn auch den Regionalverkehr: Alle Fern- und Güterzüge werden laut einem Sprecher der Bahngesellschaft Metronom bis auf Weiteres über Uelzen umgeleitet. Vor allem auf der Strecke Hannover-Hamburg kommt es deshalb zu Verspätungen der Züge. Weitere Informationen zu Zugersatzverkehr, Zugausfällen und Verspätungen finden Sie hier:
- Enno-Züge zwischen Hannover, Kifhorn und Wolfsburg
- Erixxleitung zwischen Uelzen und Gifhorn
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