
Halbfinale! Deutschlands grandioses Make-up-Rennen


Tom Grambusch (rechts) erzielte das 2:2 für Deutschland
Quelle: dpa/Frank Uijlenbroek
Die deutschen Eishockeyspieler stehen erstmals seit 13 Jahren wieder im Halbfinale der WM. Im Spiel gegen England sah es lange nicht danach aus. Doch dann kam das Drama. Hauptdarsteller: zwei Brüder und ein junger Torhüter.
DDie Spieler begruben Jean-Paul Danneberg unter sich, und Eishockeytrainer André Henning umarmte seinen Ersatztorhüter herzlich. Der junge deutsche Torhüter sicherte seiner Mannschaft mit zwei Paraden im Elfmeterschießen den ersten WM-Halbfinaleinzug seit 2010
„Das ist großartig. Wir haben immer an uns geglaubt und das zeichnet uns aus. Zum Glück konnte ich zwei retten, das hat gereicht“, sagte Torhüter des deutschen Meisters Rot-Weiss Köln nach dem 4:3 im Elfmeterschießen gegen England am Mittwoch.
Torhüter Jean-Paul Danneberg wurde zum Helden
Quelle: AP/Rafiq Maqbool
Das DHB-Team trifft am Freitag (12.00 Uhr/DAZN) in Indien im Achtelfinale auf den dreimaligen Weltmeister Australien. „Ich bin so stolz auf die Mannschaft und zum Glück haben wir einen Torhüter wie Jean-Paul“, sagte Deutschlands Kapitän Mats Grambusch, der seine längst verstorbene Mannschaft zu einem unglaublichen Comeback führte. „Niemand hat mehr an uns geglaubt. Die Jungs blieben cool und ruhig und spielten unter Druck ihr bestes Eishockey. Was für eine tolle Mentalität“, sagte der Coach.
Großer Auftritt der Gebrüder Grambusch
Vier Minuten vor Schluss war die deutsche Mannschaft nach einer 0:2-Niederlage gegen die defensivstarken Engländer bereits aus dem Turnier ausgeschieden, zumal Christopher Ruhr vom Elfmeterpunkt nur die Latte schoss und damit das Tor verfehlte. Dann kam der große Auftritt der Gebrüder Grambusch.
Zunächst traf Kapitän Mats zum 1:2 (57. Minute) und erzielte damit den ersten Turniertreffer für die Engländer. Dann behielt sein Bruder Tom die Nerven und erzielte eine Minute später per Foulelfmeter das 2:2 (58.). Zu diesem Zeitpunkt nahm Henning seinen Torhüter zugunsten eines anderen Feldspielers vom Feld.
Und der Trainer hatte das richtige Gespür, Danneberg für das Elfmeterschießen vorzuschlagen. Niklas Wellen, Hannes Müller, Thies Prinz und Ruhr realisierten ihre sieben Tore, der 21-jährige deutsche Schlussmann besiegte zuletzt den entscheidenden Engländer Liam Ansell und ermöglichte damit seinem Team den Einzug in die nächste Runde. „Wir haben gesagt, wir wollen eine Turniermannschaft sein. So stelle ich mir das vor“, sagte Henning.