
Blizzard, das Studio hinter Giganten wie Warcraft, StarCraft und Diablo, kooperiert ab Februar 2023 nicht mehr mit dem chinesischen Unternehmen NetEase. Daher sind PC-Spiele wie WoW oder Overwatch 2 auf dem riesigen chinesischen Markt nicht mehr spielbar. NetEase hat kürzlich Diablo Immortal entwickelt, das umstrittene Diablo-MMO für PC, iOS und Android.
Welches Studio ist es?
Warum gibt es keinen neuen Vertrag? Offenbar waren sich die beiden Unternehmen nicht über die Bedingungen des neuen Vertrags einig. NetEase selbst sagt in einer Erklärung:
Wir haben unser Bestes gegeben und aufrichtig versucht, mit Activision Blizzard zu verhandeln, damit wir unsere Zusammenarbeit fortsetzen und viele begeisterte Spieler in China bedienen können. Aber es gab grundlegende Meinungsverschiedenheiten in den Kernpunkten, und wir konnten uns nicht einigen.
Einige der wichtigsten Punkte sollen laut Bloombergs internen Diskussionen und Insidern neben finanziellen Angelegenheiten auch das geistige Eigentum und die Daten von Millionen Spielern in China sein.
Laut den Journalisten Jason Schreier und Zheping Huang sind die Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China ein großes Problem. US-Politiker haben unter anderem die chinesische Videoplattform TikTok kritisiert und als nationales Sicherheitsproblem eingestuft.
Chinesische Spieler müssen voraussichtlich Anfang 2023 auf WoW: Dragonflight verzichten. Die Einführung des Kinos hat bereits viele Fans erfreut:
World of Warcraft, StarCraft, Diablo und Overwatch – was passiert jetzt?
Fast alle Blizzard-Spiele werden bis Ende Januar 2023 nicht mehr in China verkauft. Das bedeutet, dass Spieler dort keinen Zugriff auf Overwatch 2, die neue Dragonflight-Erweiterung für WoW, oder andere Blizzard-Spiele haben.
Es ist nicht klar, wie lange dieser Zustand andauern wird. 2008, nachdem der Vertrag mit The9 nicht verlängert wurde, suchte Blizzard mit NetEase einen neuen Partner in China. Damals konnten WoW-Fans das MMORPG einen Monat lang nicht spielen.
Diablo Immortal soll derweil nicht betroffen sein. Dieses Handyspiel wurde durch einen separaten Vertrag entschieden und läuft immer noch in China.
Diablo Immortal läuft trotz heftiger Kritik großartig – China-Start steigert die Spielerzahl
Die Nachricht senkt den Aktienkurs von NetEase an der Börse
Laut Bloomberg ist der Wert von NetEase in China nach der Nachricht vom Scheitern des Deals um 15 % gefallen. Andererseits war China im Jahr 2021 nur für 3 % des Umsatzes von Activision Blizzard verantwortlich.
Die Aktien von Activision Blizzard könnten jetzt ebenfalls im Minus sein. Die US-Börse ist derzeit geschlossen.
Es ist unklar, ob Blizzard bereits Gespräche mit Tencent führt, um zukünftige Verkäufe in China zu sichern. Immerhin steht Activision Blizzard im Mittelpunkt eines der größten Deals der Gaming-Geschichte:
Microsoft hat angekündigt, Activision Blizzard kaufen zu wollen