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Susanne Römermann hat in der Northeimer Fußgängerzone ein Bekleidungsgeschäft eröffnet.
Northeim – “Ich habe mich gefragt, wenn nicht, wann dann?” Einen Tag vor der Eröffnung ihres Ladens in der Fußgängerzone von Northeim hat Susanne Römermann noch einiges zu tun.
Ware wird gereinigt und etikettiert, die Maler sind gerade gegangen, geputzt, geputzt und vieles wird erledigt. Trotz Versprechen funktioniert das Telefon nicht und auch die Kasse und der Kartenleser machen keinen Pieps. Der 57-Jährige ist in Aufruhr, aber er bekommt die Unterstützung von Freunden, die im Laden herumhängen, und er ist guter Dinge: “Alles wird gut”, sagte er. Und: “Die Welt gehört nur den Mutigen.”
Aber mal ehrlich: Was hat Sie dazu bewogen, mitten in der Fußgängerzone von Northeim während Inflation, Krieg und Macht ein Bekleidungsgeschäft für Frauen zu eröffnen, wenn in der Gegend immer mehr Läden langsam schließen?
„Es gibt immer wieder Herausforderungen. Wenn man nur wartet, bis es besser wird, wird alles so, wie es ist”, sagt Römermann. Deshalb überlege er nun, ins kalte Wasser zu springen. Die Selbstständigkeit ist für den 57-Jährigen nicht neu. alt, aber er macht gerne bald auf: Vor rund 27 Jahren eröffnete er ein Bekleidungsgeschäft am Rande der Northeimer Fußgängerzone, nach einigen Jahren verließ er Northeim aus privaten Gründen, um wieder für verschiedene Firmen in der Branche zu arbeiten, er lebte in Dortmund und Berlin.
Später kehrte er nach Northeim zurück. Er gründete eine Familie, zog seinen Sohn groß. Aber Hausfrau und Mutter zu sein, war ihr nicht genug. Wann immer möglich, ging sie zur Arbeit, verkaufte Schmuck, Kleidung, arbeitete in einem Autohaus. “Nun, ich bin überhaupt nicht müde”, sagt er mit einem großen Lachen. Und dann im Juni 2022, als er am Rande des Zusammenbruchs beschloss, sein Geschäft wieder aufzunehmen.
Bald mietete er einen Laden – neben seinem guten Freund Michael Heise, dem Inhaber von Juwelier Vollbrecht – stellte er Handwerker ein, kaufte Werkzeuge, suchte nach Mode, die er in seinem neuen Laden verkaufen wollte. Gold fand man schließlich bei den italienischen Herstellern. Seinen Stil und Blick beschreibt er so: „Für starke und entschlossene Frauen zwischen 40 und 60.“ Auch Frauen, die große Kleider tragen, müssten sich angesprochen fühlen, sagt sie. Diese Art erreicht eine Größe von 48 und manchmal größer.
Dass er eine Wiedereröffnung zum 1. Dezember geplant und nach einer Woche abgesagt hatte, weil er wegen des Coronavirus pausieren musste, nahm ihm die Hoffnung nicht. „Ich bin mir sicher, dass viele Frauen an meinem Laden in Northeim Gefallen finden werden“, sagt sie. (Katze)