
Stand: 18.12.2022 22:32
Die Rostock Seawolves haben ihren erwarteten Abgang in der Basketball-Bundesliga (BBL) erreicht. Die Mecklenburger gewannen in „Nordwell“ gegen die „Hamburg Towers“ 82:76 (40:42).
Für den Neuling war es der erste Sieg nach fünf Niederlagen in Folge. Das Team von Trainer Christian Held überholte die zuvor punktgleichen Hamburger und liegt nach zehn Spieltagen voll im Soll. Dasselbe gilt sicherlich nicht für Türme. Am Sonntagabend räumte in Rostock ein Mitglied des Europapokals seine fünfte Pleite in Folge ein.
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Seawolves trifft von der Freiwurflinie
Beide Mannschaften suchten von Beginn an den schnellen Weg zum Korb. Zuschauer im Rostocker Rathaus erlebten ein kurzweiliges Spiel, bei dem viele Schüsse das Ziel verfehlten. Neun der 20 Punkte der Seawolves im ersten Viertel kamen aus Freiwürfen.
Dies zeugte von der aggressiven, aber nicht immer konsequenten Abwehrarbeit der Hamburger, die nach zehn Minuten einen Punkt Rückstand (19:20) hatten.
Wohlfarth-Bottermann schreibt Geschichte…
Zu diesem Zeitpunkt hatte ihr Center Jonas Wohlfarth-Bottermann bereits BBL-Geschichte geschrieben. Der 2,08 Meter große Riese schaffte seine Blocks auf Platz 214 und 215 in der Bundesliga. Der 32-Jährige rückte in der Topliste der deutschen Eliteklasse hinter John Bryant (409) und Daniel Theiss (249) auf den dritten Platz vor. „WOBO“, wie der gebürtige Boone genannt wird, war am Sonntagabend nicht zu feiern.
…und fliegt dann vom Boden
Immerhin war die Partie für ihn zwei Minuten vor der Pause vorzeitig beendet. Nachdem er Center Elias Valtanen geschubst hatte, entfernte ihn der Schiedsrichter wegen eines disqualifizierenden Fouls von der Platte. Fortan mussten die Gäste den Ausfall ihres Korbverteidigers in der Aufstellung kompensieren.
Am Anfang haben sie es sehr gut gemacht. Die Towers führten zur Halbzeit mit 42:40, nachdem sie mit 19:24 (12.) in Rückstand geraten waren.
Woodard gewinnt im dritten Quartal an Fahrt
Auch nach dem Seitenwechsel trafen sich die Nordrialven auf Augenhöhe, zielten aber nun viel genauer als zuvor. Vor allem James Woodard traf nun regelmäßig. Erst im dritten Drittel holte der US-Amerikaner mit den Hamburgern zwölf Punkte. Er hatte einen so großen Anteil daran, dass die Gäste vor dem Schlussviertel mit 60:59 führten.
Pearson führt Rostock zum Sieg
Auf dieser Mini-Führung konnte sich der Europacup-Teilnehmer freilich nicht ausruhen. Zumal Rastak in der letzten Runde immer wieder zurückkam, als es so aussah, als könnten sich die Towers erstmals absetzen. Der Rookie der BBL zeigte ein beeindruckendes Kampfspiel und ging dank eines Dreipunktschusses von Derrick Alston, Jr. erneut in Führung – 70:69 (16.).
Kurz darauf, als auch Nigel Pearson aus der Distanz auf 73:69 für Mecklenburg (Platz 18) erhöhte, nahm Hamburgs Trainer Raoul Koerner eine Auszeit. Er forderte von den Offensivspielern mehr Entschlossenheit und Konzentration. Tatsächlich konnten die Gäste gleich nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs reduzieren. Doch Rostocks Antwort war ein weiterer Dreipunktschuss von Pearson zum 78:73.
Die Towers hatten nun 50 Sekunden Zeit, um eine fünfte Niederlage in Folge zu vermeiden. Sie hielten es nicht mehr aus und verließen dann frustriert das Gelände, als die Seewölfe ihre Freilassung feierten.
