
Eine tolle Etappe, der beste Saisonstart und eine neue Nationalspielerin: Auch den Freiburgerinnen geht es gut. Nach vier Siegen in sechs Spielen ist der FC Bayern nun auf dem richtigen Weg.
Der derzeit beste deutsche Torschütze der Liga kann nicht aufhören zu glänzen. Mit bisher fünf Toren in sechs Bundesligaspielen ist Yanina Minge nicht nur ein wichtiger Bestandteil des Freiburger Höhenflugs. Ebenfalls in dieser Woche wurde die 23-Jährige erstmals für die Frauen-Nationalmannschaft nominiert. Als „The Unknown“ anrief, stellte sich Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg am anderen Ende der Leitung vor: „Ich dachte erst: ‚Das ist ja toll, passiert das wirklich?‘ Minge beschreibt die positive Seite des Schocks. Doch der Schock wich schnell der Vorfreude.
Schon mit 16 vor SC
Die am Bodensee aufgewachsene Minge spielte bis ins Juniorenalter für die Jungs des FC Wangen 05. Mit 16 Jahren zog sie 2015 nach Freiburg. Wenig überraschend ist auch Abteilungsleiterin Birgit Bauer-Schick stolz auf diese Tage: „Es ist einfach toll, dass wir wieder eine deutsche Nationalspielerin einsetzen können. Jani arbeitet seit so vielen Jahren in Freiburg und steht für alles, was den SC auszeichnet.
Der 23-jährige Mittelfeldspieler spielte als Junior für alle Nationalmannschaften und wurde unter anderem mit Clara Buhl und Hylia Gwynn U-17-Europameister. Beide spielten damals bei Minge in Freiburg, beide standen bereits beim Konkurrenten FC Bayern unter Vertrag.
Minge: „Wir brauchen uns vor den Bayern nicht zu verstecken“
Freiburg kann souverän in das Spiel gegen die Champions-League-Mitglieder gehen. Der SC liegt aktuell nur einen Punkt hinter dem FC Bayern und kann mit einem Sieg auf Platz drei vorrücken. „Wir sind in dieser Saison sehr, sehr torgefährlich“, nennt Neu-Nationalspielerin Minge einen der Gründe für den Erfolg. Neben 19 Eigentoren gibt es auch 12 verschossene. „Wenn wir es trotzdem schaffen, weniger Gegentore zu kassieren, dann werden wir Spiele wie beim FC Bayern gewinnen – ganz sicher“, sagt der selbstbewusste und selbstkritische Minge.
„Der Theresa-Merck-Faktor“
Nach nicht einmal einem Saisondrittel ist eines klar: Mit Trainerin Theresa Merck ist auch ein neuer Geist in die Freiburger Kabine eingezogen. „Sie pusht uns immer. Wichtig ist ihr auch, dass wir an unserer Mentalität arbeiten. Gleichzeitig zeigt sie uns sehr deutlich, was wir nicht gut gemacht haben und was wir verbessern müssen“, erklärte Torhüter Raffaello Borgrefe dem dfb. de. Erinnerungsfaktor”. Lag Freiburg am Ende der vergangenen Saison mehr als 20 Punkte hinter Bayern München, ist der Sportverein nun ein ernstzunehmender Konkurrent.
Vor Rekordpublikum gegen den FC Bayern.
Das DFB-Pokal-Achtelfinalspiel 2021 gegen Wolfsburg steht bisher in den Rekordbüchern der SC-Frauen. Vor ziemlich genau einem Jahr, am 1. November, kamen 3100 Fans ins Draisamstadion. Schon vor Spielbeginn steht fest: Das Spiel gegen die Münchner wird ein neuer Rekord, fast 5.000 Tickets sind bereits im Vorverkauf verkauft. „Bayern-Spiele sind die coolsten“, sagt Yanina Minge, deren Vorfreude dieses Mal aufgrund der bereits bekannten Zuschauerrekorde noch größer ist.
Auch die Zuschauerzahlen sind das Ergebnis einer starken Saison in Freiburg mit mindestens 1.000 Zuschauern bei jedem Spiel, zum Beispiel gegen die Eintracht – 2.500. Ein großer Schritt nach vorne für den Frauenfußball. Zum Vergleich: Letztes Jahr waren es gegen „Bayern“ 1000 Fans, gegen „Frankfurt“ 932. Diese Zahlen interessieren während des Spiels wenig, aber wenn die Freiburger so weitermachen, werden sie ihnen langfristig alles Gute wünschen. Nicht unbedingt jedes Wochenende eine Rekordzahl von Menschen…