
Katarina Althaus hätte nicht besser in die Saison starten können. Der Skispringer aus Oberstdorf war bei der Weltcup-Etappe in Titisee-Neustadt ungeschlagen.
Beste in der Qualifikation, ganz oben nach dem ersten Durchgang und auch ganz oben im Finale: Deutschlands Top-Springreiterin Katharina Althaus hat am Sonntag (11. Dezember 2022) das Weltcupspringen in Titisee-Neustadt gewonnen und damit auch die Führung in der Gesamtwertung übernommen der WM. “ICHIch finde gelb steht mir sehr gut”Althouse lachte nach eins “wirklich cooles wochenende”.
Althaus ist ein einsamer Gipfel
Mit einem Sprung auf 130 Meter legte der 26-Jährige den Grundstein für den Sieg im ersten Durchgang. Althaus war die einzige Springerin, die die 130-Meter-Marke überwand, aber ihr folgten drei Konkurrentinnen. ÖSV-Springreiterin Eva Pinkelnig, die als Favoritin im Gelben Trikot an den Start ging, lag bei perfektem Springwetter nur 2,5 Punkte hinter Althaus und wurde Vierte. Slavenka Ursa Bogotai und Silje Opset aus Norwegen holten sich auf den Plätzen zwei und drei noch den Sieg.
Entsprechend heiß ging es im Finale zu, doch Althaus zeigte Nervenstärke und einen weiteren Traumsprung. Auf der Distanz von 137 Metern flog sie wie keine andere und machte ihren zweiten Saisonsieg perfekt. Der zweite war Opset (+8,4 Punkte), der dritte war Bogota (+11,2 Punkte).
Freitag macht sich auf den Weg an die Weltspitze
War Althaus in der vergangenen Saison oft als deutsche Solokünstlerin unter den ersten fünf, bekommt sie nun Unterstützung. Vor allem von Selina Freitag. 134 Meter schlug die 21-Jährige in der Qualifikation. Auch wenn die jüngere Schwester von Richard Freitag diese Leistung im Wettkampf nicht erreichen konnte, war sie mit Sprüngen auf 125 Meter und 129,5 Meter Fünfte, so gut wie nie zuvor im Weltcup und dementsprechend “glücklich”.
Reich feiert nach seinem Kreuzbandriss seine Rückkehr an die Spitze
Agnes Reich vom WSV Isny wird (noch) von Althaus und Freitag überschattet, zeigte aber auf der Hochfirstschanze, dass mit ihr zu rechnen ist. Der 23-Jährige, der in der vergangenen Saison mit einer schweren Knieverletzung (Kreuzbandriss) ausfiel, trotzte den herausfordernden Bedingungen und schwamm auf der Startstrecke im ersten Durchgang eine Höchstgeschwindigkeit von 94,3 km/h auf starke 119,5 m. Über 125 Meter legte Reisch im Finale noch ein paar Meter drauf und belegte den elften Platz. Für sie ist das das beste Ergebnis bei der WM, ganz zufrieden ist sie aber noch nicht: „Das Springen ist noch ausbaufähig“, sagte sie selbstkritisch.
Alle sieben DSV-Springer im Finaldurchgang
Die deutschen Skispringer werden die Aufgabe von Bundestrainer Maximilian Mehler erfüllen. Vor dem Saisonstart wünschte der Trainer der ganzen Mannschaft, näher an die Weltspitze heranzurücken. Und das hat bei der Heim-WM ganz gut geklappt. Alle sieben deutschen Springer erreichten den zweiten Durchgang. Obwohl Anna Ruprecht (21/110,0 m/115,5 m), Louise Goerlich (22/114,5 m/116,5 m) und Pauline Hessler (24/111,5 m/117,5 m) vor allem in der Klasse einige Plätze von den Besten entfernt bleiben Sprünge ins Finale, ermöglichten einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft.
Seyfarth kämpft um einen Platz im Weltcup-Team
Julianne Seyfarth, die ihren Stammplatz im Weltcup-Team verloren hat, dürfte etwas Schwierigkeiten gehabt haben. Sie durfte in dieser Saison erstmals in der ersten Liga antreten, war mit Sprüngen auf 111,5 Meter und 109,5 Meter aber die 29. Schwächste der sieben DSV-Springerinnen.