
Erdogan droht Athen indirekt mit einem Raketenangriff


Recep Tayyip Erdogan beim G20-Gipfel im November
Quelle: Christoph Söder/dpa
Der türkische Staatschef Erdogan hat Griechenland in den vergangenen Wochen immer wieder mit dem Satz gedroht: „Wir könnten eines Nachts plötzlich kommen.“ Bei einem Treffen mit Jugendlichen drohte er nun indirekt mit dem möglichen Einsatz der von der Türkei entwickelten “Tayfun”-Rakete.
DDer türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat im Streit um griechische Inseln im östlichen Mittelmeer indirekt mit einem Raketenangriff gedroht, falls Griechenland “nicht stehen bleibt”. Griechenland sei nervös, weil die von der Türkei entwickelte “Tayfun”-Rakete auch Athen treffen könnte, sagte Erdogan am Sonntagabend bei einem Treffen mit Jugendlichen im nordtürkischen Samsun.
„Natürlich macht diese Produktion die Griechen nervös. Sie erwähnten Tayfun und die Griechen wurden nervös.“ Die Griechen sagten, die Rakete könne Athena treffen. – Ja, natürlich werden sie – fügte er hinzu. Wenn Griechenland sich nicht auf den Inseln ausruhe, “wenn Sie versuchen, hier und da etwas (von uns) zu nehmen, dann wird ein Land wie die Türkei natürlich nicht tatenlos zusehen.”
Die Türkei bestreitet die griechische Souveränität über zahlreiche bewohnte und unbewohnte griechische Inseln im östlichen Mittelmeer und fordert den Abzug aller griechischen Truppen von diesen Inseln. Die Lage zwischen den beiden Nato-Partnern in der Ägäis ist derzeit äußerst angespannt. Erdogan hat Griechenland in den vergangenen Wochen immer wieder mit dem Satz gedroht: „Wir könnten eines Nachts plötzlich kommen.“
Die Reichweite der vom Waffenhersteller Roketsan entwickelten ballistischen Rakete “Tayfun” wird auf mindestens 300 Kilometer geschätzt, berichtet das Staatsfernsehen TRT. Die Rakete wurde im Oktober im Schwarzen Meer erfolgreich getestet.
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