
Stand: 23.12.2022 14:43
Bei einer Schießerei in Paris sind drei Menschen getötet und mehrere weitere verletzt worden. Die Polizei nahm den Mann fest. Die Umstände der Tat sind unklar. Schüsse fielen unter anderem im Zentrum der kurdischen Gemeinde.
Im Zentrum von Paris wurden drei Menschen getötet und mehrere verletzt. Zunächst hieß es von zwei Toten und vier Verletzten, darunter zwei Schwerverletzte, nun meldeten die Ermittler drei Tote.
Gegen ihn wird laut Staatsanwaltschaft wegen vorsätzlicher Tötung und schwerer Körperverletzung ermittelt. Als Motiv wird den Ermittlern zufolge auch die rassistische Herkunft ermittelt. Zuständig ist zunächst die Kriminalpolizei, nicht die Staatsanwaltschaft wegen Terrorismus.
Der Schütze war ein 69-jähriger Mann
Ein 69-jähriger Mann wurde festgenommen. Er befindet sich in Polizeigewahrsam. Auch er soll verletzt worden sein.
Tödliche Schüsse fielen unter anderem im Zentrum der kurdischen Gemeinde. Nach Angaben des Bürgermeisters des 10. Arrondissement von Paris, Alexandre Cordebard, schoss der Angreifer auch auf ein Restaurant und einen Friseursalon gegenüber dem Zentrum in der Nähe des Bahnhofs Gare de l’Est.
„Rassistisches Motiv im Fokus“ – Friederike Hofman, ARD Paris, mit Informationen zu den Ermittlungen
23.12.2022 14:09
Das Motiv ist noch unklar – ein polizeibekannter Mann
Das Motiv des Mannes ist noch unklar. Nach Berichten des französischen Fernsehsenders BFM TV war der mutmaßliche Angreifer den Behörden bereits bekannt. Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass der Mann vor einem Jahr wegen eines Säbelangriffs auf ein Migrantenlager in Paris festgenommen worden war.
Der Fernsehsender France Info berichtete unter Berufung auf Polizeiquellen, dass der Verdächtige auch für zwei Mordversuche in den Jahren 2016 und 2021 bekannt sei. Medienberichten zufolge wurde er erst Mitte Dezember aus der Haft entlassen und stand unter richterlicher Aufsicht.
Der Mann stehe nicht auf der Liste der gefährdeten Personen des Verfassungsschutzes, berichtet die Nachrichtenagentur AFP aus polizeilichen Quellen.
Die Polizei forderte die Menschen auf, den Bereich zu meiden
Die Pariser Polizei machte zunächst keine Angaben zu dem Vorfall. Sie forderte die Menschen auf Twitter auf, das Gebiet zu meiden.
Das in Berlin ansässige Kurdische PR-Zentrum, das nach eigenen Angaben mit dem Kurdischen Zentrum in Paris in Kontakt steht, sagte, Paris gehe von einem „gezielten Angriff auf die kurdische Gemeinschaft“ aus.
Im Pariser Rathaus wurde ein Krankenwagen aufgestellt
Emmanuel Grégoire, der für den Bürgermeister von Paris arbeitet, schrieb auf Twitter, dass im Rathaus eine medizinisch-psychologische Notaufnahme eingerichtet werde. Es richtet sich an Personen, die den Vorfall beobachtet haben.
Grégoire dankte auch den Sicherheitskräften für ihr schnelles Handeln. Seine Gedanken sind bei den Opfern und Zeugen des Anschlags.
Der französische Innenminister reist zum Tatort
Der französische Innenminister Gerald Darmanin will zum Tatort gehen. Darmanin schrieb auf Twitter, dass alle seine Gedanken bei den Familien der Opfer seien.
Auch die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo würdigte die Opfer und ihre Familien.