
Wissenschaft
Die FDP will die Kernfusionsforschung vorantreiben

Dieses Bild zeigt eine NIF-Zielkugel in einer hohlen Kapsel mit Laserstrahlen, die durch Öffnungen an beiden Enden eintreten. Die Strahlen komprimieren und erhitzen das Target auf die für die Kernfusion erforderlichen Bedingungen. Bild
© –/Lawrence Livermore National Laboratory/dpa
Amerikanischen Forschern gelang kürzlich erstmals eine Kernfusion, bei der mehr Energie produziert als verbraucht wurde. Darin sieht der FDP-Fraktionsvorsitzende auch Chancen für die deutsche Energiepolitik.
Deutschland soll laut FDP Vorreiter bei der Nutzung der Kernfusion sein. „Es wäre toll, wenn in Deutschland der erste Kernfusionsreaktor gebaut würde, der Strom für Unternehmen und Haushalte produziert. Das sollte unser Ziel sein“, sagte FDP-Fraktionschef Christian Doer der Augsburger Allgemeinen. Deshalb schlägt er der Traffic Light Coalition vor, Entwicklungsanlagen für die Kernfusion zu legalisieren.
Bei Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (ebenfalls FDP) ist der Vorschlag auf offene Ohren gestoßen. Er sagte der Zeitung der Bayern-Mediengruppe: „Fusion ist eine riesige Chance, all unsere Energieprobleme zu lösen. Wir können sie nutzen, um die Sonne auf die Erde zu bringen.“ Mein Haus fördert die Fusionsforschung seit Jahren, zuletzt mit mehr als 140 Millionen Euro pro Jahr. Wir brauchen jetzt mehr Ehrgeiz, um den Weg für ein Fusionskraftwerk zu ebnen.“
Durr beklagte, dass die Energiepolitik in den vergangenen Jahren zu sehr von Verboten und Beschränkungen geprägt gewesen sei. „Aber wenn es um die Frage geht, wie wir unsere Energieversorgung in Zukunft gestalten, müssen wir technikoffen sein. Und ich hoffe, die Grünen blicken nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft“, so der FDP-Abgeordneter. Gruppenführer. In der Weihnachtspause forderte der CDU-Politiker Jens Spahn die Bundesregierung auf, die Erforschung der Kernfusion als Energiequelle in Deutschland zu fördern.
Der zeitliche Rahmen ist derzeit noch unklar
Bei der Kernfusion werden im Gegensatz zu Kernkraftwerksreaktoren Atomkerne verschmolzen und nicht gespalten. Theoretisch könnten auf diese Weise enorme Energiemengen produziert werden – und das auf klimatisch noch nie dagewesene Weise. In der Praxis gestaltet sich dies jedoch bisher schwierig. Die US-Regierung gab vor wenigen Wochen bekannt, dass es ihr erstmals gelungen sei, Atomkerne so zu verschmelzen, dass sie mehr Energie produzieren als verbraucht wird.
Ob und wann diese Technologie jedoch zur großtechnischen Energieerzeugung eingesetzt werden kann, ist fraglich. In den frühen 1980er Jahren kündigten Wissenschaftler “Durchbrüche” an, die sich als nicht der Fall herausstellten. Sicher ist jedoch, dass in den letzten Jahren Fortschritte erzielt wurden.